In diesem Artikel möchte ich mit Dir einige eigene Erfahrungen aus meiner Arbeit mit digitalen Produkten teilen, die Dir vielleicht nützlich sein können. Digitale „Papiere“ zu erwerben kann eine sinnvolle Ergänzung für Deine Papierkunst sein – zwar entgeht Dir die Freude beim Auspacken des bestellten und lange ersehnten Päckchens, und Du hast (vorerst) nicht das materielle Papiermaterial in der Hand. Aber dafür ist die Lieferung schnell und portofrei. Und die Vielseitigkeit der Verwendungsmöglichkeiten der gelieferten Bilddateien übertrifft eine Papierlieferung um ein Vielfaches.

Ausdrucken:

Deine Dateien mit Bildern, Hintergrundmotiven u.ä. sind nun per Download oder Mail geliefert – jetzt müssen sie zum Verarbeiten ausgedruckt werden. Beim Ausdrucken kann es zu Farbdifferenzen gegenüber dem Erscheinungsbild auf dem Monitor kommen. Die Ursache ist die unterschiedliche Darstellungstechnologie vom Monitor im Gegensatz zum bedruckten Papier. Einflußfaktoren sind hier die Art und Qualität des verwendeten Druckers und des Papieres, auf dem der Ausdruck generiert wird.

Ränder:

Wenn Du keinen speziellen randlosen Drucker hast, haben alle Ausdrucke einen minimalen unbedruckten Rand von ca. 3 mm. Gerade bei Laserdruckern ist das technologiebedingt. Wenn Du vorhast, oft mit randlos bedruckten Bögen zu arbeiten, lohnt es sich, bei einer Neuanschaffung darauf zu achten, daß der Drucker – dann einen Inkjet-Drucker nehmen! – die Fähigkeit zum Randlosdrucken mitbringt.

Für ein randlos bedrucktes A4-Blatt gibt es noch folgende Möglichkeit: Du besitzt einen Drucker, der auch Blätter im B4-Format (das ist größer als A4) bedrucken kann. Nach dem Druckvorgang auf das B4-Blatt schneidest Du die weißen Ränder ab bzw. schneidest das kleinere A4-Format daraus zu. Das kann sich lohnen, wenn Du ein Art Journal mit Hintergrundpapieren als Inhaltsseiten herstellen möchtest. Bei ornamentalen flächigen Motiven können die weißen Ränder wirklich stören.

Ich arbeite mit einem Farblaserdrucker und lebe mit den weißen bzw. unbedruckten Rändern. Durch die Vignettenfunktion können sie kaschiert werden bzw. sind die architektonischen Hintergrundpapiere bereits so gestaltet, daß sie zu den Rändern hin hell auslaufen. Die Laserdrucke sind wasserfest – das ist ein Vorteil, wenn Du sie noch mit dünner Acrylfarbe, Kaffee u.ä. weiterbearbeiten möchtest.

Formate veränderbar:

Je nachdem, wie Du die Ausdrucke weiterverarbeiten möchtest, kannst Du digitale Produkte in verschiedenen Formaten oder ausschnittsweise ausdrucken.

1. mit Öffnen der Bilddatei in der Windows-Fotoanzeige kannst Du verschiedene vorgegebene Druckformate für das Bild auswählen.

2. mit Öffnen der Bilddatei im Schreibprogramm kannst Du das Bild stufenlos auf die gewünschte Größe ziehen: entweder „Großziehen“ bis zum Rand für ganze Seiten, z.B. für Doppelseiten in einem Art Journal, oder „Kleinerschieben“, z.B. für einen Buchdeckelbezug, eine Karte oder einen Geschenkanhänger.

Spezialtipp für das Ausdrucken in Word: Word komprimiert Bilddateien beim Einfügen in das Schreibdokument, reduziert also die Bildqualität. Deshalb, wenn gewünscht, bitte die High Fidelity-Auflösung wählen. Das geht in den folgenden Schritten: Datei – Optionen – Erweitert – Bildgröße und -qualität High Fidelity. Außerdem muß „Bilder in der Datei nicht komprimieren“ durch Häkchsensetzen aktiviert sein. Ich selbst habe das für meine Bedürfnisse noch nicht gebraucht, jedoch für sehr filigrane Motive, Ornamente u.ä. kann es gut sein, diese Möglichkeit zu haben.

optische Erscheinung veränderbar:

Für die Weiterverarbeitung z.B. als Hintergrundpapier, kann es von Vorteil sein, die Bilder noch zu verändern, Farbe herauszunehmen, mit Licht und Schärfe zu experimentieren. Interessant ist auch – gerade für Vintage-Freunde – die Umwandlung in sepia oder schwarz-weiß mit Paintnet. Mit der Funktion „Vignette“ werden die Bildränder verschwommen und aufgehellt – das kann übrigens auch helfen, weiße Druckränder zu kaschieren. Hier sind Deiner Experimentierlust keine Grenzen gesetzt.

Das Ausdrucken auf getöntem und farbigem Papier bringt wieder andere Effekte hervor.

Das Schöne ist – es gibt keine Fehldrucke, die weggeworfen werden müßten. Irgendwie ist jeder ausgedruckte Bogen noch verwertbar, z.B. für Collagen.

Hier siehst Du einige Anwendungsbeispiele für digitale Papiere, vor allem für die Verarbeitung in Deinem Art Journal:

Links: ein waagerechtes Motiv aus der Kollektion „Quedlinburg“ wurde auf A4 ausgedruckt und direkt im Art Journal als Inhaltsseite mit eingenäht.

Mitte: auf der linken Seite der Collage wurde ein senkrechtes Motiv aus dieser Kollektion mit einer Säule verkleinert ausgedruckt und als Hintergrund auf die komplette Seite flächig aufgeklebt.

Rechts: eine etwas gewagte Kombination aus Resten: links und rechts sehen wir wieder das Säulenmotiv in gerissenen Abschnitten, dazwischen das Schmuckpapier „Nachtigall“, das Ganze über die komplette Art-Journal-Doppelseite als Hintergrund geklebt. Ich bin selbst gespannt, wie ich es weitergestalte. Aber Du siehst – auch ich hebe jeden Schnipsel auf, und er findet noch einen schönen Platz! :)

Die Papiere mit den Einzelmotiven wie z.B. die „Phantasieblüten“ (siehe oben in der Mitte im Titelbild) kannst Du auch ausschneiden und die Motive dann einzeln zum Schmücken verwenden:

Meine selbstentworfenen digitalen Papiere und Vorlagen findest Du hier in meinem Shop.

In meinem Onlineshop wird gerade aufgeräumt, neu entworfen und umstruktueriert, demnächst findest Du hier noch mehr digitale Papierangebote. Schau gerne immer mal wieder rein! Wenn Du Fragen oder Anregungen für mich hast, freue ich mich über Deine Nachricht via Email an info@hobby-kreativ.de.

Und nun wünsche ich Dir viel Freude beim Ausprobieren!