Direkt vor Leipzigs Haustür liegt im Süden der Markkleeberger See, entstanden aus einem vormaligen Braunkohletagebau. Heute ist er Bestandteil einer wunderschönen Seenlandschaft, die auch das Neuseenland genannt wird. Inzwischen sind die Aufforstungen längst zu stattlichen Wäldern herangewachsen, Wiesen und Weiden bedecken die Böden. Büsche, Sträucher und Bäume säumen Wege und Strände und spenden an Sommertagen Schatten.

Rund um den See führt ein asphaltierter Weg, er ist Teil eines gut ausgebauten Wegenetzes, das das gesamte Neuseenland überzieht.Der Weg ist wunderbar für Radfahrer und Skater geeignet, für Wanderers Füße gibt es in manchen Bereichen Ausweich-Varianten. Aber wir ziehen jetzt einfach los und treffen unterwegs auf so viele tolle Dinge – Du wirst staunen! An mehreren Stellen rund um den See ist diese wunderbare Karte aufgestellt:

Strände:

Wie Du siehst, sind am Nordufer die ganzen Strände. Links oben (also am nordwestlichen Ende) befindet sich außer dem Strandbad Markkleeberg (Sandstrand mit Liegewiese unter Bäumen mit flacher Badezone für Kinder) der Schiffsanleger für geruhsame Dampferrundfahrten auf dem See und eine Reihe hübscher Lokale entlang einer kleinen Strandpromenade. Hier gibt es – wie im Urlaub – von Eis über Fischbrötchen bishin zum leckeren italienischen Essen alles, was das kulinarische Herz begehrt. Läufst Du über die Strandpromenade hinaus weiter in Richtung Osten, wird es naturnah. Zur Rechten hast Du den See, zur Linken einen mit Bäumen und Sträuchern bewachsenen Hang. Für Freunde des Erntens in der Natur: an dem Hang wachsen jede Menge Sanddornsträucher, die Erntezeit ist ab Mitte September.

Der Wachauer Strand ist ein breiter Wiesenstreifen zwischen See und Hauptweg, der mit Sträuchern und Bäumen bewachsen ist. Dadurch bilden sich kleinere individuelle Plätzchen zum Picknicken und Baden. Zwischen den Schilfinseln sind immer wieder kleine sandige Einstiegsmöglichkeiten ins Wasser. Noch weiter östlich gelangst Du dann zum breiten sandigen Auenhainer Strand mit toller Bademöglichkeit auch mit Kindern. In Auenhain ist auch wieder mehr Trubel – hier gibt es Wassersportangebote, einen Kletterpark und natürlich die Wildwasseranlage.

Östliches Ende:

Am östlichen Ende hast Du wieder gastronomische Angebote. Oberhalb des Auenhainer Strandes lädt das Restaurant „Seeperle“ ein, und die „Kanu-Wildwasserterrasse“ liegt direkt in der Mitte der Wildwasseranlage, und Du kannst das Geschehen auf dem Wasser hautnah miterleben. Beide Restaurants bieten einen wunderschönen Blick auf den See. Vom Wildwasser aus geht es Richtung Süden an die östliche Spitze des Sees. Auf dem Weg kommst Du an einem phantasievollen Spielplatz vorbei: ein Bachlauf fließt über Steine und durch Rinnen, bis er in einem kleinen Teich mündet, die Kinder können klettern, matschen, die Füße im Wasser baumeln lassen. Weiter geht es Richtung Hafen. Du läufst jetzt auf einer Apfelbaum-Allee, die Bäume sind zur Zeit übersät mit Äpfeln. Anschließend überquerst Du die Schleuse zum Störmthaler See, Links geht es zum Bergbau-Technik-Park.

Südliches Ufer:

Die Strecke untenherum um den See habe ich erst kürzlich kennengelernt. Und hier gibt es einige überraschende Entdeckungen! Wir laufen jetzt in westlicher Richtung und gelangen an einen gepflegten Rastplatz. Hier kannst Du einen Apelstein entdecken – einer der einst 50 Gedenksteine an die Völkerschlacht bei Leipzig. Es ist der Apelstein Nr. 4 mit dem Namen „Kleiststein“, er stand früher in Crostewitz. Crostewitz wie auch Cröbern mußten dem Braunkohleabbau weichen. Die beiden Ortschaften müssen ungefähr an dieser Stelle gelegen haben. Auf der Wachauer Seite nördlich des Sees gibt es die Crostewitzer Straße, deren gedachte Verlängerung direkt in den See führt (siehe Karte oben).

Der Weg ist jetzt von Bäumen gesäumt, und nach einiger Zeit tut sich plötzlich eine Lichtung auf – voller Steinskulpturen. Es ist das „Odeon – ein Festsaal der Steine“. Das Werkmaterial hat Geschichte, die Steine stammen aus dem Tagebau Profen und aus den Steinbrüchen am Rochlitzer Berg (siehe Tafel). Hier berührst Du Steine, die vor Millionen von Jahren entstanden sind – welche Geheimnisse tragen sie wohl in sich?

Wir laufen weiter durch die Natur und kommen am Bisongehege vorbei. Leider waren die Bisons gerade woanders unterwegs, jedoch gibt es hier wieder ein Rasthäuschen im Schatten, das gern genutzt wird. Läufst Du ein kleines Stück weiter, kommst Du dafür an einer Rinderherde vorbei, die sich nicht versteckt, sondern gemütlich vor sich hin mümmelt und ganz lieb in die Kamera schaut. :)

An der westlichen Spitze des Sees kommt noch einmal Kunst – hier steht eine wunderschöne Skulptur der Penelope, wartend auf ihren Gatten Odysseus. Durch Wiesen und Weiden läufst Du um die Spitze des Sees und bist zurück in Markkleeberg am Strand.

Während der Woche bist Du am See fast allein. Es ist wunderbar, hier überall entlangzulaufen und sich alles in Ruhe ansehen zu können. Die Strecke ist auch für einen ungeübten Wanderer überschaubar, und dazu sehr abwechslungsreich. Und zum Abschluß gönn Dir einen guten Kaffee am See – viel Spaß!