Mit fortschreitendem Herbst stehen wir vor der Frage – was mit den Wasserfässern über den Winter tun? In einschlägigen Gartenmedien wird empfohlen, sie zu leeren, das sie mit Gefrieren des enthaltenen Wassers kaputtgehen könnten / würden. Nun sind sie im Herbst meist gut gefüllt, da wir schon in der feuchteren Jahreszeit sind und es ausreichend geregnet hat. Dadurch sind auch die Böden gut durchnäßt, so daß sich die Frage stellt, wo kippe ich das viele Wasser am besten hin? Der zweite – wichtigere – Gedanke ist: schade um das schöne Wasser! Zu Beginn des Frühjahrs wird es schon wieder gebraucht, und ausgerechnet der April – der Beginn der Pflanzzeit – zählt zu den trockensten Monaten. Aufheben macht Sinn – auch die Zimmerpflanzen freuen sich über gutes weiches Regenwasser in der Wintersaison.
Hier zeige ich Dir, wie ich unsere Wasserfässer sicher über eine komplette Frost-Woche gebracht habe. Bei uns stehen 4 einfache grüne Plaste-Wasserfässer aus dem Baumarkt. Sie stehen jeweils paarweise nebeneinander, mit Überlauf miteinander verbunden.
Das eine Paar (linkes Bild) steht geschützt mit dem Rücken zur Garagenwand. Die Abdeckung besteht aus einer Wolldecke, diese ist mit einer Folie gegen Niederschlag geschützt. Die Abdeckung bildet ein „Dach“ über beide Fässer. Obendrüber nach vorn herunterhängend habe ich eine alte Steppdecke gelegt.
Das andere Paar (rechtes Bild) steht an allen Seiten ungeschützt. Von einer Rolle Luftpolsterfolie (1m breit, 100m, ca. 50 €) habe ich 3 Lagen abgeschnitten, die von der Länge her um beide Fässer passen und sich vorn ca. 40cm überlappen. Die 3 Lagen habe ich mit Paketklebeband miteinander verklebt und um die Fässer gelegt. Für die Abdeckung oben habe ich 3 Lagen so abgeschnitten und verklebt, daß der „Deckel“ etwas über die Folienseitenwände drüberragt.
Das Wichtige ist, daß beide Fässer gemeinsam in einem geschlossenen beheizbaren Raum stehen. Bei Einsetzen von leichten Minustemperaturen stelle ich in die Mitte zwischen die Fässer 2 Dauerbrenner-Kerzen (Grablichter). Diese brennen ca. 36 h und halten die Fässer so mollig warm, daß sich nicht einmal eine dünne Eisschicht bildet.
Sinkt die Temperatur dauerhaft unter -2 Grad bis -3 Grad, kommt zweimal am Tag (z.B. morgens und abends) ein extra Wärmeschub mit Hilfe von Teelichtern in Gläsern hinzu. Diese brennen besonders gut in Gruppen, wo sie sich auch gegenseitig warm halten. Stehen sie einzeln, kann durch die Kälte das Wachs nicht mehr abschmelzen und den Docht versorgen, so daß sie verlöschen. Ich nehme also 3-4 Teelichtgläser und stelle sie zwischen die Dauerbrenner.
Nach dem 4. Frosttag (in den Nächten bis -10 Grad) war in den Fässern lediglich eine dünne Eisschicht entstanden, die leicht zerklopft werden konnte. Holzbretter auf der Wasseroberfläche verhindern das komplette Zufrieren der Oberfläche zusätzlich.
Das Ganze kostet etwas Zeit, da ich die Fässer 1-2 mal am Tag abgedeckt, geöffnet und kontrolliert habe. Bei Bedarf wird die Eisschicht zerstoßen. Die Dauerbrenner und Teelichter müssen aufgestellt und ausgewechselt werden. Aber meist sind die Frostperioden überschaubar, so daß der Aufwand nur temporär auftritt. Der Materialaufwand ist auch überschaubar. Alles in allem war das ein nützliches Experiment, und für uns ist es eine gute Lösung. Und es ist ein gutes Gefühl, genügend Wasser vorrätig zu haben.