Selbstgeschöpfte Papiere sind Deine eigenen Unikate, sie sehen phantastisch aus und lassen sich vielseitig einsetzen. Der Prozeß an sich ist einfach. Du benötigst jedoch etwas Zeit und einen Platz, an dem Du matschen kannst. Besonders praktisch ist es, bei sommerlichen Temperaturen Papier zu machen, um das Schöpfen einfach nach draußen verlegen zu können, und die Trocknungszeit ist kurz. Jedoch klappt es prinzipiell auch in einer kleinen Küche, wenn Du Dich ein bißchen organisierst.

Folge mir einfach Schritt für Schritt. Los geht es mit der Herstellung des Papierbreies. Danach folgt das Schöpfen und Verzieren der Papierbögen.

Papierbrei selber herstellen:

Prinzipiell eignet sich jedes saugfähige, nicht beschichtete Papier. Das sind z.B. Kopierpapier, Karteikarten, Papphefter, Eierpappen, Packpapier, Wellpappe. Du siehst, auch das ist ein Upcyclingprojekt! Der Anteil an Druckerschwärze sollte nicht zu groß sein. Zeitungspapier würde den Papierbrei sehr grau machen. Die Papiere werden in Schnipsel gerissen. Alternativ kannst Du auch Papiere schreddern. Sortiere sie nach Farben, wenn Du einfarbiges Papier herstellen möchtest.

Die Schnipsel werden über Nacht eingeweicht. Am nächsten Tag werden sie mit dem Pürierstab zerkleinert. Setze bei diesem Prozeß genügend Wasser hinzu, damit der Pürierstab sich ausreichend bewegen kann. Den entstandenen Brei füllst Du in eine Schüssel. Hier auf den Fotos habe ich eine haushaltsübliche Plasteschüssel verwendet. Der Schöpfrahmen hat das Format A6. Wichtig ist, daß Dein Gefäß so groß und tief ist, daß Du den Rahmen komplett in den Papierbrei eintauchen kannst.

Bereite Deinen Arbeitsplatz vor. Du brauchst: die Schüssel mit dem Papierbrei, Deinen Schöpfrahmen, Filze oder Handtücher zum Abgautschen des geschöpften Bogens, ausreichend Platz zum Auslegen der Papiere auf den Tüchern oder Filzen zum Trocknen. Wenn Du Dein Papier verzieren möchtest, lege Dir Blüten, Blätter, Wollfäden, Fasern, Papierschnipselchen in anderen Farben… zurecht.

Schöpfen und Verzieren:

Nimm die beiden Teile des Schöpfrahmens, lege sie übereinander. Der leere, formatgebende Rahmen liegt oben, der mit dem Sieb bespannte Rahmen unten. Tauche sie in den Papierbrei ein, laß etwas Papierbrei hineinlaufen. Bring den Schöpfrahmen in eine waagerechte Position, damit der Papierbrei sich gleichmäßig verteilt, und ziehe ihn vorsichtig nach oben. Laß das Wasser ablaufen. Jetzt kannst Du den oberen Rahmen abheben. Nun liegt der Papierbrei auf Deinem Sieb, und Du kannst kleine flache Verzierungen, z.B. gepreßte Blüten und Blätter, aber auch Fäden, Servietten- und Papiermotive (hier die Ränder reißen!) aufbringen. Du kannst bei größeren Objekten mit der Hand noch etwas Papierbrei über die Ränder tropfen lassen, damit sich das Objekt besser einfügt. Im Foto habe ich Zwiebelschalen eingeschöpft.

Nun wird Dein Papier kopfüber auf einen Filz oder ein Tuch abgegautscht und bleibt dort, bis es trocken ist, liegen. Dann kannst Du es vorsichtig vom Tuch abziehen. Fertig!

Papierbeispiele