Mein heutiger Ausflug führt uns zu unseren keltischen und germanischen Altvorderen und ihrem Verständnis vom Jahreslauf der Natur. Ich habe überlieferte, nur teilweise historisch belegbare, Informationen zusammengetragen und fand ihre tiefen Einblicke in die Abläufe und das immer wiederkehrende Zusammenspiel in der Natur mit all ihren Wesen. Ich bin kein Historiker und habe mich – in Büchern und im Internet – mit Hilfe zahlreicher Quellen informiert, die ich unter dem Artikel verlinke.
Den immer wiederkehrenden Ablauf der Jahreszeiten, und damit verbunden die Konstellationen von Sonne und Mond, haben sich unsere Altvorderen wie einen Kreis – den Jahreskreis – vorgestellt. In ihm haben alle astronomischen Ereignisse und die damit verbundenen Feste ihren Platz.
Die heidnischen Feste mit ihren ungewöhnlich klingenden Namen und die mit ihnen im Zusammenhang stehenden Bräuche wecken in uns etwas Urtümliches. Wenn Du z.B. am Feuer stehst und nach angemessener innerlicher Vorbereitung in Kontakt mit dem Universum trittst und ihm Deine Wünsche schickst, dann spürst Du auf eigentümliche Weise die Kraft dieser Handlung.
Alle Feste haben einen tiefen, in der Natur verwurzelten, Sinn. Sie waren im Leben unserer Vorfahren überlebenswichtige Fixpunkte, nach denen sie ihre Handlungen ausrichteten. Zahlreiche alte, astronomisch ausgerichtete Bauwerke, Heiligtümer und natürliche Gegebenheiten wie Felsenspalten, Bergkuppen u.ä. wurden dazu benutzt, diese Fixpunkte zu bestimmen. So konnten z.B. Sonnenauf- und -untergänge an bestimmten architektonischen oder landschaftlichen Punkten beobachtet werden.
Der Jahreskreis:
Für eine gute Übersicht über die Feste habe ich im Jahreskreis jeweils das zugeordnete heutige Datum und das bestimmende astronomische Ereignis dazugeschrieben. Wir sehen, daß es 4 Sonnenfeste und 4 Mondfeste gibt. Die Mondfeste richten sich urprünglich nicht nach dem Datum, sondern nach dem jeweiligen Neu- bzw. Vollmond im Umfeld des Datums. Zum Beispiel haben wir in diesem Jahr 2024 Imbolc am 25. Januar gefeiert, am 2. Vollmond nach dem Yulfest. Im 4. Kreis findest Du die Feste des Christentums, die sich direkt auf den heidnischen Festen oder in unmittelbarer zeitlicher Nähe zu diesen befinden.
Außerdem sind innen die alten und neuen Monatsnamen aufgezeichnet. Die damaligen Monatsbezeichnungen sind so wunderbar an die Ereignisse in der Natur und im Leben unserer Vorfahren angepaßt, das sollte unbedingt mit in den Jahreskreis. Zum Beispiel war der Januar der Hartung – ein harter Monat, die eingelagerten Lebensmittelvorräte mußten kontrolliert und eingeteilt werden, es herrschte harte Kälte. Der März war der Lenzing – endlich begann der Lenz. Der Juli war der Heuert – das Heu wurde eingebracht. Der September war der Scheiding – der Sommer mit seiner Wärme scheidet usw.
Die Angaben in dem Jahreskreis sind einerseits Überlieferungen, z.B. Berichte in mittelalterlichen Schriften verschiedener Zeiten. In ihnen verweben sich verschiedene Kulturkreise (keltisch, germanisch, angelsächsisch). Andererseits heißt es, daß einige Angaben und Namen von Festen in späterer Zeit entstanden sind und sich aus heute noch gelebtem Brauchtum speisen (skandinavisch, isländisch).
Ich bin dafür, daß wir uns das entnehmen, was uns ein gutes Gefühl bereitet. Ich finde es einfach wichtig zu erAHNEN, was unsere Ahnen bewegt und geleitet hat. Es ist ein Weg und eine Möglichkeit, wie wir uns in Gedanken und im Gefühl mit ihnen wieder verbinden können. Denn sie sind unsere Familie- sie haben gemacht, daß wir jetzt hier sind. Danke, daß ihr da wart!
Quellen – eine Auswahl:
shop.mittgard.de eine schöne Seite zu Geschichte, Kräutern, Rezepten und zum Brauchtum
Grüne Biene Videos zu Festen und Vorschlägen, wie wir sie heute begehen können, Leben mit der Natur, Rituale, Rezepte
zauberkraeuter.at die Feste mit ihren Bedeutungen, Ritualen und passenden Kräutern werden schön erklärt
Wikipedia verschiedene Einträge zu den Themen Naturreligion, alte Feste, Ursprünge von Ritualen und wo noch heute das alte Brauchtum gepflegt wird