In der Kategorie „Ausflüge“ erzähle ich, welche schönen Orte in Nah und Fern ich besucht habe. Ich liebe es, in der Natur spazieren zu gehen und (prä-)historische Orte, Stätten, die uns etwas über unsere Altvorderen erzählen, zu entdecken. Oftmals liegen solche Orte quasi vor der Haustür. Zum Beispiel liegt der Thümmlitzwald in der Nähe von Grimma gerade einmal 45 Autominuten von zu Hause (Leipziger Süden) entfernt. Du fährst durch Grimma durch, und ab Kössern geht es auf einer schmalen, malerischen Straße an der Mulde entlang. Auf diesem Weg erreichst Du den Südrand des Waldes. Das Auto kannst Du bequem bei Maaschwitz oder Tanndorf abstellen, und von dort aus läufst Du direkt in den Wald hinein.

Der Thümmlitzwald ist alt, wurde jedoch im 19. Jhd. umgebaut in einen Wirtschaftswald, dadurch gibt es ein gitterförmiges Wegenetz. Aber keine Angst – es finden sich auch verschlungene romantische Pfade abseits der breiten Wege. Andere Wanderer triffst Du selten, so daß Du Dich in Ruhe auf den wunderbaren Wald einlassen und ihn ganz in Dich aufnehmen kannst.

Im Thümmlitzwald hat es in alter Zeit wahrscheinlich eine Reihe von Kultstätten unserer Vorfahren gegeben. Zahlreiche steinerne Zeugen scheinen davon zu berichten. Ich habe eine wunderbare Karte vom Thümmlitzwald gefunden, in der alle Stätten, alten Wege und Steine eingetragen sind. Damit kannst Du sie leicht aufsuchen. Hier kommst du zur Karte.

Am beeindruckendsten ist der Menhir auf einer kleinen lichtdurchfluteten Lichtung, auf der eine ganz besondere, bezaubernde Atmosphäre herrscht. Das Wort Menhir ist aus dem Bretonischen entlehnt und bezeichnet einen von Menschenhand aufrecht gestellten länglichen Stein, auch als Hinkelstein bekannt. Zumindest ist durch Funde bekannt, daß an solchen Steinen – die europaweit zahlreich auftreten – Kultrituale zelebriert wurden. Jedoch bestechen sie teilweise durch ihre astronomische Ausrichtung, so daß wir gar nicht so genau beurteilen können, wozu sie wohl noch gedient haben.

Der Menhir im Thümmlitzwald soll früher frei gestanden haben. Jetzt wächst hier hoher Wald. Uns ist nicht bekannt, ob er noch am Originalort steht, denn er wurde auch repariert. Du siehst die Naht etwa auf halber Höhe.

Auch wenn Du Dich nicht so für die Geschichte der Steine interessierst, wirst Du in dem Gebiet des Thümmlitzwaldes wunderschöne Wege zum Wandern finden. Das Auge kann ausruhen und genießen. Die Seele läßt sich baumeln.

Im Norden ist der Thümmlitzsee, von Förstgen aus am besten erreichbar. Um den See herum gibt es Wanderwege. Und am Zeltplatz ist eine Gaststätte – geöffnet von März bis Oktober, allerdings nur an den Wochenenden. Es gibt leckere Gerichte, Eisbecher und Kuchen. In der Woche findest Du an der Rezeption des Zeltplatzes zumindest eine Eistruhe mit einer Auswahl an abgepacktem Eis. Wir haben auf unseren Touren vorsichtshalber immer einen Picknickkorb und eine Kanne Kaffee dabei. :)

Am Thümmlitzwald fließt die Mulde vorbei. Von hier aus findest Du noch zahlreiche andere schöne Ausblicke, Wege, Burgen, Orte mit Geschichte und Geschichten. Auf jeden Fall eine Gegend, die genug für mehrere Ausflüge bereit hält.